So, wieder zurück; lang hats gedauert :-/
Als ich heute mit meinem Auto aus der Waschanlage kam und mein Auto, so sauber in der Sonne blitzen sah, war es plötzlich da. Es war ein Gefühl des Glücks und der Dankbarkeit da.
Uns geht’s ja allen immer schlecht. Es gibt immer jemanden, dem es besser geht als einem selber. Wir wären gerne hübscher, hätten gerne längere Haare. Ganz zu schweigen von der Figur. Die wohlgeformten möchten schlanker sein. Manch Schlanke möchte etwas mehr auf der Hüfte haben. Man hätte gerne ein besseres Auto, mehr Geld. Ja klar… kann man so sehen. Oder aber man versucht mal glücklich darüber zu sein, was man hat und wer man ist.
Wie ich jetzt darauf komme? Naja, mein Sohn hat mich da ein wenig drauf gebracht. Er steht total auf Autos und Dinos. Und mein Sohn und ich hatten einen Deal: Jedes Mal, wenn ich ihn ins Bett bringe und er bleibt liegen um zu schlafen, ohne wieder aufstehen, bekommt er einen Pluspunkt. Wenn er 7 Pluspunkte hat, bekommt er ein Spielzeug. Ihr denkt jetzt „Was? 7 Mal?“ …aber Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wieviel Arbeit, Schweiß und Nerven das gekostet hat, meinen Sohn 7 Mal ins Bett zu bringen, ohne dass er wieder aufsteht und ins Wohnzimmer kommt. Als er es geschafft hatte, hat er ein ferngesteuertes Auto bekommen. Total cool das Teil, war auch gar nicht so teuer. Doch dann nach wenigen Tagen, wollte er ein anderes ferngesteuertes Auto. Ein größeres, schnelleres. Ich sagte natürlich nein. Ich sagte, er hat sich das Auto verdient und er hat es sich ausgesucht (ist super mega gemein mit einem Kind in ein Spielzeug-Geschäft zu gehen, wie ich finde; die ganzen tollen Sachen und was gibt’s? Vermutlich nur 1 Sache und dann noch etwas Kleines :-( ) …und ich sagte zu meinem Sohn: „Jetzt freuen wir uns über das Auto, dass wir gekauft haben“.
Es wird immer etwas Größeres oder Besseres geben, als das, was wir haben.
Ich habe ein tolles Leben. Und das, obwohl ich nicht mal richtig gesund bin. Aber wir haben es im Griff. Sind halt die kleinen Wehwehchen, die man hier und da hat, wenn man keinen Sport macht und nicht gesund genug isst. Schokolade lass ich ja längst weg.
Also, ich bin soweit gesund. Ich habe zwei unglaublich tolle, glückliche, aufgeweckte Kinder (aufgeweckt ist der Code für öfters mal aufgedreht und manchmal kaum zu bändigen; aber wer will schon Schlaftabletten-Kinder?!) Und ich habe einen tollen Mann. Gut, ich habe tatsächlich eine schöne Wohnung und wegen meiner Kinder, nicht ein kleines Auto. Aber dennoch. Ich könnte mehr haben und mehr wollen.
Sogar meine erste und zweite Single-Wohnung war toll für mich und das war bestimmt keine Luxus-Wohnung. Aber wozu immer mehr wollen? Ich könnte hübscher sein. Und schlanker auch. Ich könnte 10kg weniger sein. Diese Pfunde wollen seit meinen 2 Schwangerschaften einfach nicht mehr gehen; warum auch, denen geht’s gut bei mir. Ich schaffs nicht, die wegzubringen UND ich habe auch kein Bock dazu. Ok, meine Rückenschmerzen könnten weg sein.
So, was haben wir noch. Ich könnte ein noch cooleres Auto haben. Ich könnte in einer Villa wohnen. Ich könnte jeden Tag 1.000 EUR für Shopping ausgeben. Könnte ich haben. Aber, ich habe all das nicht und ich bin deswegen nicht traurig und mir geht’s auch deswegen nicht schlecht. Ich bin nicht hässlich, aber ich bin auch nicht die Schönste von allen. Und das will ich auch nicht. Schön sein bringt auch Großes mit sich. Die Menschen haben hohe Erwartungen an schönen Frauen, ein falscher Satz und du bist ein Depp. Oder einfach nur „Blondine halt“. Und weniger schöne, aber schlaue Menschen, werden gerne unterschätzt. Jede Art Leben bringt seine Probleme und Bürden mit sich, also dann kann ich auch gleich ich selber sein, dann bin ich wenigstens ich und muss mich nicht verstellen, ABER ich bin einfach ich und nicht jemand der ich vielleicht sein könnte. Oder so, wie mich vielleicht jemand gerne hätte. Und ich fühl mich wohl mit mir.
Was muss das für ein ungemütliches Gefühl sein, ständig mehr zu wollen, ständig was Besseres zu wollen…
Ich könnte auch kein Auto haben. Und alles zu Fuß machen müssen, so wie meine Putzfrau. Die muss überall hinlaufen oder mit dem Bus fahren. Ich könnte… Ich könnte zum Beispiel ein Flüchtling sein. Von Zuhause vertrieben, verfolgt, terrorisiert. Arm. Ich könnte ein Flüchtling sein, der in Deutschland wohnt und Nichts hat. Keine Arbeit, kein Auto, vielleicht sogar kein Fahrrad. Was des einen Spaß ist, ist des anderen Notwendigkeit, um nicht von A nach B laufen zu müssen. Wer schonmal wohin gelaufen ist, weil er einen Termin hat, z.b. Behörde, Geschäft, Arzt etc. und nicht zum Vergnügen einen Spaziergang durchs Grüne macht, weiß wie es ist, (k)ein Fahrrad oder sogar (k)ein Auto zu haben. Ich steige jeden Tag in mein Auto ein und bin dankbar. Dankbar dafür, dass ich ein Auto habe und auch die Freiheit, mit meinem Auto dorthin fahren zu können, wohin ich möchte.
Ich sags Euch wie es ist. Ich bin dankbar für mein Leben und für meine Familie und für alles was ich habe. Und das sollten wir alle sein. Froh darüber, dass es uns nicht schlechter geht. Viele Menschen sind auch mit weniger glücklich, weil sie eine andere Wertschätzung und Einstellung haben.
Mei, dann wieg ich halt 10 kg mehr. Ich bin nicht ungehalten, aber ich nehme mir momentan keine Zeit für Sport. Ich sitze aber auch nicht faul rum: „Nur eine Mutter und Hausfrau weiß, was eine Mutter und Hausfrau alles leistet“. Ich könnte das jeden Tag ändern. Ich könnte jeden Tag mit Sport anfangen. Manche Dinge kann man verändern, wenn Sie einem nicht gefallen. Manche halt nicht. Und wer will schon jeden Tag shoppen gehen? Also ich nicht. Ich will genau das Auto, dass ich habe; was in gewisser Weise auch wieder Glück ist. Genau das zu haben, was man möchte.
Ich habe meinem Sohn gesagt, wenn du einen ferngesteuerten Bowser hast, willst du einen Porsche. Wenn du einen Porsche hast, willst du einen Ferrari und wenn du den hast, willst du einen Lamborghini. Wenn du den hast, willst du einen Maserati oder Bugatti. Und er grinste mich an und sagte, ja mehr, mehr, mehr. Ich sagte zu ihm, das wird immer so sein, dass es etwas Besseres oder Größeres gibt, als das, was wir haben. Aber wir freuen uns jetzt darüber, was wir jetzt haben und irgendwann, wenn wir mal wieder etwas kaufen, dann kaufen wir eben einen Porsche oder gleich den Ferrari; aber jetzt freuen wir uns über den Bowser und spielen damit. Er war einverstanden damit.
Euch eine schöne Restwoche.
Eure Mamawelt
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Ich habe tatsächlich nicht vergessen dass ich auch mal Kind war. Das wirkt sich sehr auf die Erziehung meiner Kinder aus. Ich habe Verständnis für meine Kinder und ihre Bedürfnisse. Deswegen sage ich aber nicht zu allem ja.
Alles Gute :-)
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Alles klar macht ich :-)
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Nicht alles einfach, denn ich weiß noch von mir, dass ich auch gerne immer wieder ins Wohnzimmer kam .. LG PP
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Hallo, also ich kann mich erinnern, dass wir uns sogar leise vor die Wohnzimmertüre gesetzt haben und den Tatort mitangeschaut haben. lach – keiner hats gemerkt.
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Haha .. Das ist das Schöne, was mich besonders freut an dir: Du hast nicht vergessen, dass du selbst mal Kind warst.
Und du hast vollkommen Recht: Schön Goethe wusste, dass jeder erfüllte Wunsch tausen neue gebiert.
Wenn der Maserati dran ist, sag Bescheid, da möcht ich gern mal mitfahren bzw. selbst Gas geben ;)
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