The inside – Mein Besuch beim Gastroenterologe

Meine Nesselsucht veranlasste mich, mich in den letzten Wochen, ja sogar Monaten, diversen Tests zu unterziehen. Sie schläft grad. Wie ein wildes Tier, hat es monatelang, immer wieder gewütet. Und jetzt, hat es sich wohl zum Winterschlaf verkrochen. Vorübergehend? Also, bloß nicht das wilde Tier wecken. Aber, wie mach ich das eigentlich? Ich hab’s ja schließlich auch nicht geärgert. Oder provoziert. Oder hergebeten.

Also, alles was das Herz begehrt. Diverse Bluttests. Allergietests. Und noch viel mehr Stuhlproben. Pfui Deifel. Die Nesselsucht wurde besser. Aber jede Untersuchung, hat noch mehr Probleme zu Tage gebracht, was ich jetzt mal lieber nicht aufzähle. Herzallerliebst. Ja geht’s eigentlich noch?

Die Frau Doktor meinte, ich solle mich mal in der Uniklinik vorstellen. Beim Dermatologen. Und mich checken lassen. Gesagt getan. Tja, nix. Aufgrund meiner Beschreibungen, holte sich meine Ärztin Rat von anderen Ärzten.

Das Telefonat lief wie folgt ab: Ja, Hallo Herr Blabla…, ich habe eine Patientin mit Nesselsucht. Großen Quaddeln am ganzen Körper. Kommt schnell und geht schnell wieder. Dann kam ein Facharztgesimpel. Habe kein Wort verstanden. Und dann: Nein. Hmja… Nein. Nein gar nicht. Der Arzt auf der anderen Seite des Telefons, erkundigte sich mehrmals, ob tatsächlich bestimmte Symptome ausblieben, wie etwa Schmerzen. Große Schmerzen. Im Darm. Oder in der Magengegend. Irgendwelche anderen Beschwerden? Nein. Also außer den Juckreiz. Hm, ja. Ja. Ja, ok.

Die Ärztin legte den Hörer auf. Scheinbar bin ich ein Mysterium. Also meine Nesselsucht. Auf rätselhafte Weise, hatte ich nicht die klassischen Symptome.

Also nochmal, Bluttest. Stuhlprobe. Na toll. Heimgehen, erledigen und wieder per Post herschicken. Nein, ich denke jetzt nicht weiter darüber nach. Pfui. Eine Creme habe ich bekommen. Das war Creme Nr. 2. Soll gegen den Juckreiz sein.  Danke.

Zwei weitere Besuche beim Hautarzt später, saß ich dann bei meinem Alternativ-Hausarzt (Mein Hausarzt hatte so kurzfristig keine Termine mehr frei), da ich so einen Juckreiz hatte, dass ich nicht mehr schlafen konnte. Ich bin dann von besagten Alternativ-Hausarzt gefragt worden, ob ich eigentlich schon eine Magenspiegelung vorgenommen habe. Was? Magenspiegelung?! Ich muss weg. Nein, also das haben wir jetzt tatsächlich noch nicht gemacht. „Hm, dann sollten Sie einen Termin bei einem Internisten ausmachen und eine Magenspiegelung vornehmen lassen“. Na toll.

Ganze 4 Wochen später, -ja, solange hat es gedauert, bis ich einen Termin bekommen habe-, fand ich mich also wieder im Wartezimmer, bei einem Gastroenterologen, der täglich vermutlich 20 von den Magenspiegelungen vornimmt. Ich wartete bereits 45 Minuten.

Kurzer Rückblick: angefangen hat es so: Montag: Oh f…, Magenspiegelung; übermorgen. Ok gut, erst in 2 Tagen. Dienstag: Magenspiegelung; oh gut, erst morgen. Aber Moment mal… haben die nicht gesagt, ich soll nüchtern sein?! Hm, nochmal nachsehen. Tatsächlich, ich hatte es mir aufgeschrieben. Nichts mehr essen, ab heute Abend 19 Uhr. Whaaaaat ??! Panik. Nichts mehr essen?! Ähm, ja… dann, auf jeden Fall mittagessen. Und abendessen. Alleine, um 18 Uhr. Ohh nee, ich habe jetzt schon Hunger. Ok, das geht schon. Das schaffen wir schon. Zwischen 18 Uhr und 23 Uhr gings eigentlich. Aber, eigentlich holt man sich ja abends zum TV schauen immer noch was zum Naschen. Tja, heute nicht. Ok, auch überstanden. Schaut halt heute auch mal der Babyspeck in die Röhre, weil er nichts zu futtern bekommt.

Mittwochmorgen: Alles wie immer. Aufstehen. Sehr widerwillig und müde. Ins Bad schlurfen. Noch im Halbschlaf die Zahnbürste ertasten und Zähne putzen.

Ich schaue auf und sehe mich im Spiegel an. Dann denke ich mir „Durst, ich habe Durst, ich muss Wasser trinken“ und dann fällt mir ein „Nee, heute nicht, verdammt“. Ich trinke einen kleinen Schluck Wasser.

Ich bin ja ein wahnsinnig schlechter Trinker. Also Wasser natürlich. Und bei mir gibt’s nur Wasser. Das spart Kalorien. Und gesund ist es auch.  Aber ich sag’s Euch, wenn man mal nichts mehr trinken darf, dann… dann, wäre man regelrecht die heilige Maria, was trinken angeht. Ein besseres Vorbild könnte man gar nicht sein. 2-3 Liter am Tag. Zack, bumm. Grrrrr, aber heute darf ich nicht. Gott, ich habe so Durst. Naja. Um 11:30 Uhr, habe ich den Termin. Puh, es ist 7 Uhr, das ist noch lange hin. Durchhalten, Schätzchen, durchhalten.

Punkt 11:30 Uhr sitze ich also im Wartezimmer meines Gastroenterologen. Pünktlich. Natürlich. Ich meine, schließlich habe ich einen Termin. Hahh, wer glaubt, dass er bei einem Arzt -obwohl er einen Termin hat- gleich drankommt, der ist ein Idiot. Also ich bereits 45 Minuten gewartet. Gewartet.

Der sehr genervte und grantlige Herr vor mir, ist schon zum Motzen nach vorne gegangen, da er auch schon eine Weile wartete und sich auch auf seinen Termin berief. Ja, wie erwartet ertönte es „Tut uns leid, einer nach dem anderen“.

Mittlerweile war ich etwas nervös, denn, man weiß ja nicht, was alles auf einen zukommt. Nachdem ich solange warten musste, war zu Beginn eigentlich meine größte Sorge, ob ich rechtzeitig wieder fit sein würde, um meine Kinder von der Kita abzuholen. Zu Fuß natürlich. Denn mir wurde untersagt, 24 Stunden lang, nicht Auto oder Fahrrad zu fahren. Wieder na toll.

Aber, als ich da so rumsaß und mich langweilte, (ich könnte jetzt Zuhause sein, meinen Haushalt machen, eine Maschine Wäsche waschen. Das Kinderzimmer aufräumen. Mein Auto saugen oder bloggen) schrieb ich einer Freundin eine Nachricht und vertrieb mir so meine Zeit. Wir schrieben uns romanverdächtig lange Nachrichten, somit konnte ich in Ruhe meine Roman-Antwort schreiben.

Nichtsdestotrotz, hat man in 45 Minuten ganz schön viel Zeit, sich einige Gedanken zu machen. Gänzlich unnötige Gedanken. Tut das eigentlich weh? Was ist, wenn ich zu früh aufwache? (bei meinen Weisheitszähnen, bin ich einen Moment zu früh aufgewacht, grrr) Bin ich rechtzeitig wieder fit, um meine Kinder abzuholen? Was ist, wenn ich von der Liege falle? (Kein Kommentar!) Was, wenn die Ärztin nicht aufpasst? Was, wenn ich nicht mehr aufwache? Wer holt dann meine Kinder ab? Sollte ich einen Notfallkontakt hinterlegen? Danke, dass ich solange warten darf und so viel Zeit bekomme über all das nachzudenken.

Endlich, mein Name wurde gerufen. Gott sei Dank. Das Denken hat ein Ende. Ich wurde in das Besprechungszimmer der Ärztin begleitet. Und ich durfte dort weitere 20 Minuten warten. Grrrr…  Der Platz in diesem Zimmer, hatte den besonderen Charme, dass ständig ein anderer Arzt oder eine Sprechstundenhilfe vorbeilief und ich immer dachte, „Ahh, jetzt kommt die Ärztin“, ich mich aber dann seufzend wieder in meinen Stuhl zurückfallen lies, weil sie es nicht war. Dann, kam aber eine, die mir schonmal den Zugang legte, für die Narkose später. Wenigstens etwas. Nadeln… Aua. Nicht-mag.

Trotzdem wurde ich langsam richtig ungeduldig. Ich hatte Hunger. Und Durst. Und ich hatte zwischenzeitlich Kopfweh und Bauchweh. Was für eine Qual. Und alles nur, wegen diesem Scheiß. Ich drehte mich von meiner linken Pobacke auf die Rechte und zurück. Keine Position war jetzt mehr bequem. Und dann die Erlösung. Die Ärztin kam rein. Und das so unverhofft *augenroll*. „Ein Herr hatte besonders viele Polypen“, sagte sie, als sie den Raum betrat. Was auch immer das heißen sollte. War mir auch egal.

Sie zwitscherte fröhlich los. Entschuldigte sich mehrmals und fragte warum ich da bin. Äh, dachte ich… ok. Also, ich alles erklärt. Und sie zwitscherte wieder fröhlich zurück „Ok, alles klar“ und schnitt mir quasi das Wort im Mund ab. Ich atmete die restliche Luft aus, die ich verwendet hätte, um meinen Satz zu Ende zu sprechen und dachte mir „Egal, hauptsache es geht los“.

Dann wurde ich in das nächste Zimmer geleitet. Da war es: Der Platz des Geschehens. Mein Herz schlug höher. Jetzt gings zur Sache. Aber eigentlich war ich ganz ruhig. Denn ich wusste, ich würde schlafen. Und den schlimmsten Teil meines Gedankenwirrwarr´s, hatte ich ja bereits hinter mir.

Dann gings Zack Zack. Bitte hinlegen. Bitte Füße hoch. Bitte kurz Kopf heben. Bitte wieder hinlegen. Ich bekam ein Latzerl. Bitte auf die Seite legen. Bitte Mund öffnen. Dann kam die Ärztin rein, klagte augenrollend über die vielen Polypen des anderen Patienten und entschuldigte sich noch einmal dafür, dass ich solange warten musste. Naja, wenigstens hatte ich im Wartezimmer mal eine ruhige Minute, meiner Freundin zu schreiben. Win Win. Dann bekam ich die Spritze und es war wie einschlafen und aufwachen im nächsten Moment, nur dass ich 20 Minuten meines Lebens nicht mitbekommen habe. Alles war vorbei. Und es war gar nicht schlimm.

Als ich aufwachte, sollte ich ins Aufwachzimmer laufen. Hallo? Ich hatte gerade eine Narkose; kann mich bitte jemand rüberfahren?! Drüben angekommen, durfte ich nochmal 30 Minuten schlafen bzw. wachwerden. Es ging recht bald wieder, dass ich aufstehen konnte.

Dann bekam ich meine „Entlassungspapiere“ und die Ärztin wollte mich noch kurz sehen. Keine Auffälligkeiten. Ich fragte mich, wie man eigentlich den ganzen Tag so rumzwitschern kann. Wie ein australischer Singvogel und in dieser seltsam hohen Tonlage.

Und das Ergebnis der Biopsie, würde ich in 14 Tagen erfahren. Bassd. „Sie dürfen gehen, auf Wiedersehen und alles Gute“. Ahja…

Dafür, dass man sich abholen lassen muss und nicht mit dem Bus fahren darf oder sich nur mit dem Taxi heimfahren lassen darf, zu welchem man auch noch nach unten begleitet wird, war der Empfang überraschend leer. Ich hätte also rausspazieren können und umfallen können. Da ich darauf eingestellt war, mit dem Taxi heimzufahren, „suchte“ ich eine von den Weibern. Sie war genauso überrascht, über den nicht besetzten Empfang, wie ich.

Die mit einer festen Zahnspange ausgestatteten, vermutlich Azubine rief mir also ein Taxi und begleitete mich, bedrückend still, nach unten. Hätte ich nicht gefragt, hätte ich Zuhause wohl Sprudel getrunken, worauf ich lieber verzichten sollte, da für die Magenspiegelung Luft in den Magen/Darm gepustet wurde und es sich wohl nicht gut vertragen würde. Oder was? Würde ich einen Pupsanfall bekommen? Naja *lach*.

Tja, das wars also. Alles vorbei und keine besonderen Auffälligkeiten. Is ja ok. Zu wissen, dass nix is, ist doch auch viel. Obwohl es mir eigentlich recht gut ging bei der Heimfahrt, außer dass ich noch etwas benommen war, war ich Zuhause, nachdem ich etwas geschlafen hatte, noch etwas benommener.

Vor meinem Nickerchen, hatte ich zwei Süßteile vom Bäcker. Einen Joghurt und einen Teller Nudeln, da ich so Hunger hatte. Tipp: nach ner Narkose, essenstechnisch eher langsam angehen lassen. Zwieback schmeckt auch. Oder Salzstangen. Oder ne Breze. Ich habe wohl zu viel, zu schnell die 18 Stunden nicht-essen wieder ausgleichen wollen. Blöder Fehler. Auf dem Weg zur Kita, habe ich mich an dem Baum, hinter dem Gebäude verewigt.

Als ich dann mal wieder Zuhause war, hat kein Hahn mehr danach gekräht, dass ich ne Magenspiegelung hatte. Haushalt?! Sorry, Baby, nicht heute. Aber am Abend stand das Essen aufm Tisch. Und gegen 17 Uhr ging es mir plötzlich deutlich besser. Dann habe ich noch etwas aufgeräumt. Trotz allem, in Zeitlupe.

Und weiter gehts wieder. Welcome back, Alltag. Mein Mann kam nach Hause. Abendessen. Abendprogramm. Kinder ins Bett bringen. Tatort. Bett. Zack, bumm. Over&Out.

In diesem Sinne,

„Hoch die Hände, Wochenende“

Eure Mamawelt36


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2 Kommentare zu „The inside – Mein Besuch beim Gastroenterologe

  1. Irre story :-) , die Welt muß wohl so verrückt sein ,… wie sie schön ist !!! Möge ich auf der Stelle – in Flammen, aufgehen ,- sollte folgendes „geflunkert“ sein : Meine geliebte Frau+ich haben ein bezauberndes Mädchen, ähnlichen Alters , welches am selbigen Tage, ebenfalls in der Kita (übrig. ein wr. Ausdruck) , auf Ihre mitt-dreißig-jährige Mami wartete, um sich auf deren -knapp 1/2 km langen- nach hause Weg, zu machen … indess hatte mein großer „Schatz“, am besagten Mittwoch, um 11.30uhr – den wohl – von Gott gesteuerten – „Parallel-Eingriff“ zu Dir . Mit,man mag es ja nicht glauben, der beinahe identen „gastralen“,-wie auch „phobischen , Vor-und Nachlaufzeit !!! Kaum erwähnenswert, mit selbiger „immunologischen“ Vorgeschichte ! :-) Aber , bitte festhalten (beim Leben meines Vaters) ,- es kommt noch besser ; Meine „süße mandel-äugige Thaikatze“ (Frauchen’s Kosename) ,- wurde auf’s Zeitmaß genau ,- um 45,- und danach weitere 20 plus 20 min – mit Ihren Gedanken, allein gelassen ! Und der einzig ’s‘ te (Grüße ins br. Oberland) – Unterschied, daß bleibt – die G’schicht, statt eines „malleus maleficarum“ … noch immer hin ,- ein „Ober-Hammer“ , ist daß Sie mir, oben in der Ordi. , noch leicht benommen – zu des Gatten treuen Handen, überlassen wurde ! spooky,oder?! Und so – chauffierte ich, unsere persönl. Familien-Tax ‚e‘ (erneuter Jodler ins Oberland) , mit meiner Frau und einem lauwarmen „Pasta-Schüsserl“ – auf Ihrem Schoße … ‚gen Heim !!! Was für einen skurrilen Humor- unser Universum doch hat. Hm.. Jede Wette, daß unsere zwei Familien , sich irgendwann , genüsslich über den Weg laufen ,.. ob irgendwann – so bei Tirol, man weiß es nicht, oder in Wien …gar morgen schon …. Freundlichste Grüße senden Euch, WIR – ebenfalls -sehr stolze Eltern

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