Der Weg ist das Ziel – Einblick in unseren Alltag 1.0

Einst schon sagte Konfuzius: „Der Weg ist das Ziel“ blablabla… Den Spruch fand ich schon immer irgendwie blöd. Jaja, stimmt ja. Ist ja richtig. Aber wer nur das Ziel im Blick hat, hat kein Bock auf den Weg. „Scheiß auf den Weg, ich will ans Ziel“.

Es ist ein Phänomen, wie lange man brauchen kann, um sein Kind aus dem Kindergarten abzuholen. Von dem Moment an, in dem ich in den Kindergarten reingehe, bis ich wieder zur Türe hinausgehe. Gefolgt von dem Phänomen, wie lange man für den Weg nach Hause brauchen kann. Wohlgemerkt, der Weg zu uns nach Hause ist sage und schreibe, ganze und volle, beschwerliche und ins endlos gehende, unsagbare 400m lang.

Tja, das kann schonmal ´ne halbe Stunde+ dauern. Denn, es müssen Weges Begleiter wie Schnecken und Käfer begutachtet werden. Es müssen alle Rampen der Eingangstüren, an denen wir vorbeikommen (gefühlte 20, nein es sind 7), abgefahren werden. Egal, ob wir das schon können oder nicht. Machts der Große, machts der Kleine direkt nach UND fällt hin. Drama, Drama, Drama. Nix passiert. Kurz den Dreck abgeklopft; und weiter. Kommentare darüber, dass wir das mit der Rampe vielleicht vorerst mal noch lassen, kann ich mir sparen.

Auf dem Weg kommen wir an einer Querstraße vorbei. An der müssen wir stehenbleiben, um nach den anderen Verkehrsteilnehmern zu sehen, damit uns diese nicht über den Haufen fahren. Das Blöde ist; danach geht’s einen wirklich steilen Berg hoch, der Schwung ist aber erstmal weg. Nee, is eine leichte Erhöhung. Ich bin mir nicht sicher, ob das geografisch oder topographisch, überhaupt als Steigung angesehen wird. Das nächste Drama. Alle hauen in die Pedale und schleppen sich den steilen Mini-Berg hinauf. Geschafft. Weiter.

Dann kommt das Allerbeste. Wir haben schon den halben Weg hinter uns, neigt mein Großer dazu einfach mal umzudrehen und schlichtweg wieder in die andere Richtung zu fahren. Neeeeeinnnnnn !!!! und der Kleine machts prompt nach. Hrrrgggghhhhhh ahhhhhhhh !!! Zuhause ankommen, werden wir heute wohl nicht mehr.

Ich warte also. Ja, was soll ich auch sonst tun. Jegliches, „Kinderchen, kommt jetzt bitte“ oder „Kommt jetzt sofort zurück“ wird getrost ignoriert. Manchmal locke ich meine zwei mit Süßigkeiten, „Kinder, Zuhause gibt’s ne Runde Duplo´s, schnell nach Hause“ – wirkt nur sporadisch. Wenn gerade der Wind Richtung Süd-Ost bläst, zwei Wolken zu viel am Himmel sind und wir schauen wollen, ob wir die Mama heute ärgern können, dann bleiben die einfach auf dem Weg stehen. 15m weg von mir und warten einfach. Sie schauen sich die Landschaft an und grinsen mich frech an. Das ist der Moment, in dem ich mich ein weiteres Mal in meine Kinder verliebe.

Der Weg ist zum Glück hintenrum, nicht an der Straße. Aber der Weg liegt an einem waldartigen Gewucher, das ist höchstinteressant. Selbst das Rascheln des Laubs unter den Rädern, fasziniert auf bemerkenswerte Weise. Und was es da an interessanten Stöcken gibt, deren Vielfalt ins unermessliche steigt und die wir ja auch unbedingt mit nach Hause nehmen müssen, weil sie regelrecht überlebenswichtig sind, ist ein Buch mit sieben Siegeln. Aber, da ist dann auch noch diese Sache mit dem Transport. Nicht so einfach. Aber da bin ich streng. Will er so ´nen doofen Stock mitnehmen, muss er ihn selber heimbefördern. Klappt gut. „Warum nicht gleich so“.

Mein Mini und ich fallen öfters zurück, da er wieder etwas Wichtiges entdeckt hat, auf unserem Abenteuerweg nach Hause. Er bleibt stehen und fährt nicht weiter. Dann muss ich wieder stehenbleiben und absteigen, von meinem sehr wohl fahrtauglichen Fahrrad und nach ihm schauen.

Mein Großer, viel weiter vorne, setzt sich dann auf den Boden, neben sein Fahrgeschäft und wartet auf uns.

Bei ihm angekommen, ist sein freundlicher Empfang „Ich mach ´ne kleine Pause, weil ihr so lahme Enten seid“ – oooops! Das geht wohl auf mein Konto. Das ist so mein Spruch.

So, nächste Herausforderung: Den Großen dazu bewegen, weiterzufahren und gleichzeitig den Mini einfangen. Bei so viel Leerlauf und Langeweile, kommt der Mini nämlich wieder auf ganz neue blöde Ideen.

Nach 2-7 Minuten kann es dann tatsächlich weitergehen und wir fahren die nächste Etappe. Manchmal frage ich mich echt, ob es nicht einfacher wäre, ich würde laufen, anstatt mit dem Fahrrad zu fahren. Ich stehe so oft damit herum, oder fahre so langsam, dass ich fast umfalle, dass der Sinn, ein Fahrrad zu benutzen, zur Gänze zweckentfremdet ist.

Naja. Jetzt nur noch schnell an der vorletzten Risikostelle „Spielplatz“ vorbei, fast geschafft. Die letzte Etappe bricht an und das kleine Licht am Horizont, wird zur regelrechten Offenbarung. Unser Ziel scheint in erreichbarer Nähe zu sein und scheinbar kommen wir tatsächlich heute noch Zuhause an.

Aber dann kommt sie. Die letzte Risikostelle „Nachbar“. Sein Freund. Er ist ein Jahr jünger und das Konzept „Kindergarten“ ist ihm manchmal einfach etwas zu viel. Mein Großer und unser „Nachbar“ spielen oft, aber manchmal soll er eben Zuhause bleiben. Er würde zwar gerne jeden Tag mit meinem Großen spielen, aber die Mutterschaft muss ihre „Jungen“ beschützen und darum bleibt er an manchen Tagen einfach mal Zuhause. Ich versteh das sehr gut, aber von den Kindern versteht das natürlich keiner. Allein diese Diskussion und Erläuterungsrunde, mit den durchaus ausdauernden und diskussionsstarken 2 Dreikäsehoch´s, dauert die nächsten 7-12 Minuten.

Haben wir unsere Entscheidung zufriedenstellend gerechtfertigt und diesen Check Point passiert, sind es nur noch wenige Meter und wir sind ganz unerwartet -kaum zu glauben- Zuhause angekommen.

Heute mal ein Einblick aus unserem Alltag. Wie läuft das bei Euch so? Dauert es auch immer so lange, bis ihr endlich Zuhause ankommt? Erzählt es mir, ich freue mich.

Da es den Umfang heute sprengen würde, erzähle ich euch ein anderes Mal,  warum es so lange dauert, bis wir es beim Abholen aus dem Kindergarten, raus schaffen.

Viele Grüße, hoch die Hände…

Eure Mamawelt36

Ergänzung:

Ich war am 23. Oktober 2018 im Kindergarten beim Elternabend, der ganze 2,5 Stunden dauerte. Ganz schön lange, wie ich finde. Aber ich habe einiges gelernt.

Dort ging es auch um „Den Weg“, der das Ziel ist. Und ich wollte nochmal ganz deutlich sagen, dass sich mein Artikel darauf bezieht, von A nach B zu gelangen. In vielen Bereichen des Lebens, ist „Der Weg, tatsächlich das Ziel“. Der Weg ist oft ein entscheidender Aspekt um ans Ziel zu kommen. Man entwickelt sich und man sieht, dass man das, mit was man heute konfrontiert wird, „damals“ noch nicht verstanden hätte oder soweit gewesen wäre.

Nicht nur unsere Kinder lernen jeden Tag etwas Neues dazu. Im Gegenteil, vor allem wir Eltern lernen jeden Tag was dazu. Und das macht uns weiser und reifer. Wir verstehen uns selber besser, unser Umfeld und unsere Kinder.

Also nochmal, ich bin kein Idiot, mein Artikel bezieht sich darauf z.b. von der Kita nach Hause zu kommen. Es ist so, als Mutter mit Kindern will man oft einfach nur ans Ziel kommen und ohne groß getrödelt zu haben, ist dies manchmal trotzdem eine Odysee.

Bis bald, mein nächster Artikel kommt in Kürze.

Happy Halloween

 


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